10 Jahre Marcel

Die Festrede von Uli Konath zum 10jährigen Callerjubiläum von Marcel Konath am 27.10.2020

Kein Fest ohne Corona-Test

Ich wurde gebeten, anläßlich des 10jährigen Callerjubiläums von Marcel die Festrede zu halten. Übrigens heißt es Festrede, weil ich eine Rede halte und unser Präsident euch fest hält, dass ihr nicht weglaufen könnt. Diese Aufgabe habe ich natürlich gerne übernommen, denn Marcel ist der einzige Mensch, außer mir selbst, den ich seit der Geburt kenne. Seine Karriere als Schreihals begann vor 27 Jahren, als er ganz unerwartet aus seiner Mutter heraus plumste. Das erste was er tat war herumschreien und hoffen, dass sich ab sofort alles um ihn dreht und jeder nach seiner Pfeife tanzt. Und was liegt da näher als eine Karriere als Caller anzustreben. Ich muss natürlich kleinlaut zugeben, dass meine Frau und ich an der Entwicklung nicht ganz unschuldig sind. Ich habe aber die Hoffnung, dass ihr jetzt keine Tomaten dabei habt um mich zu bewerfen.

Nun ein kleiner Rückblick auf die Zeit als Caller und kurz davor. Wir hatten gerade den Sprung in ein neues Jahrtausend hinter uns, als Gudrun und ich die folgenschwere Entscheidung trafen Square Dance zu erlernen. In den Ferien nahmen wir unsere beiden Jungs mit zum Clubabend und zu Studentsparties. Und hier begann nun das Desaster. Die zwei wollten auch unbedingt diesen komischen Tanz erlernen. Nachdem wir einen Club gefunden haben, der Sonntagnachmittags eine Class anbietet, ging`s ein Jahr nach unserer Graduation für die zwei los. Nach einigen Jahren Tanzen und dem Absolvieren der Kurse Rounddance, Clogging, und dem erlernen der Square Dance-Level Plus, A1 und A2 startete Marcel als Caller durch. Als Mentor hatte er den wohl erfahrensten Caller Deutschlands, Al Stevens. Er prügelte Marcel durch die wildesten Choreogaphien, was man bis heute bei seinem Callen merkt. Al empfahl ihm auch aufgrund dessen, dass trotz Gesangsunterricht seine Stimme nicht ganz nach Paul McCartney klang, die Königin des Chanting Jeannet Stäuble in Zürich zu besuchen. Diesen Rat beherzigte Marcel und besuchte mehrfach die Caller-Klinik in der Schweiz. Dorthin begleieten die Konaths ihren Callernachwuchs regelmäßig und stellten uns als Versuchskannikel für die Caller zur Verfügung. Was, im Vertrauen, immer sehr lustig war. Auch unterhielten wir engen Kontakt zu Michael Mühlhauer in Nagold, der unserem Kleinen sein erstes Profimikrofon schenkte. Er besuchte auch jährlich die Caller- School in Bad Wörrishofen, mit Coaches wie Joe Kromer, Jerry Jestin, Paul Bristow und vielen namhaften Callern mehr. Dummerweise wollte er auch zum Caller-Wochenende nach Bad Homburg, wo Dennis die biologische Mutter unserer zwei Enkel kennen lernte. Ein bedauerlicher Unfall. Also nicht die Kinder. Mittlerweile sprach sich sein Name in der Square Dance Szene herum. So bekam er regelmäßig die Clubabende der Steinsberg Cloverleaves. Allerdings kamen die eher zum gemütlichen Kaffeetrinken zusammen als zum Tanzen. Mehrere Jahre callte Marcel gemeinsam mit Marcel (Sieber) den Faschingstanz in Heilbronn unter dem Motto „ein Marcel kommt selten allein“. Beim Special der Sundowners stand der Nachwuchscller erstmals bei einem Special auf der Bühne. Weiter bespaßte er gelegentlich die Crazy Ghost Family in Ludwigshafen. Da die aber Feitags tanzten, war dies keine Option für eine dauerhafte Beziehung. Denn die hatte er zu dieser Zeit mit einer Schweizerin und damit waren die meisten Freitage für lustige Fahrten auf der A5 blockiert. Ich meine sowohl die Abende, wie auch die A5. Da er ohnehin viele Wochenenden in der Schweiz verbrachte, jagte er zweiwöchentlich die Habsburg Queens Shufflers in Windisch (CH) übers Parkett. Drei Jahre lang gehörte der Junge Mann zu den Staff-Callern der Triple 6 Rheinstones in Niederkassel. In Seckach im Odenwald, weitab jeglicher Zivilisation, durfte der Jungcaller die Yellow Rabbits von 2013 bis 2015 betreuen. Ebenfalls führte er von Mitte 2014 bis 2018 gemeinsam mit Martin Kull im wöchentlichen Wechsel die Tänzer des Offenburger Square Dance Club durch die Donnerstagabende. Die freien Donnerstage wollte er aber nicht nutzlos zu Hause herumsitzten, sondern nutzte diese von 2014 bis 2016 um die Wheelers and Dealers in Zweibrücken zu beglücken. (Toller Reim…oder?). Dies machte er im Wechsel mit Dieter Bremm. Hier stand er erstmals als Clubcaller beim St. Patrick’s Day 2014 mit auf der Bühne. 2016 wurde Herr Konath von den Lion Squares, des bundesweit agierenden Square-Dance-Jugend-Clubs für deren Jugendtanz in Vechta verpflichtet. Im Januar und Februar 2014 übernahm Marcel die Clubabende als Gastcaller bei den Joyhunters Saarbrücken, wo er seit März 2014 fester Clubcaller ist. In dieser Aufgabe callte er die gemeinsamen Clubabende der Square Dance Süd- West, manchmal gemeinsam mit den anderen Clubcallern und Gastcallern. Ihr kennt ihn als Mr. Basic und Dr. Workshop. Er liebt es mit Basicfiguren-kombiantionen auch erfahrene Plus- und A-Tänzer aus der Reserve zu locken. Und Workshops sind seine Leidenschaft. Manchmal legt er diese so an, dass viele Tänzer garnicht merkten, dass gerade ein Workshop läuft. Eine Spezialität, die er bei Al Stevens gelernt hat. Hiefür ist er bei vielen Clubs bekannt und wird Immer wieder für Workshopabende oder Wochenenden in Deutschland, Schweiz und Österreich gebucht. Sein letztes Workshopwochenende hielt Marcel im Januar diesen Jahres in Wien ab. Wo er sowohl einen Mainstream- wie auch einen Plus- Workshop abhielt. Zu erwähnen bleibt jetzt eigentlich nur noch dass Marcel in den verschiedenen Clubs bereits zehn Classes begleitet und zur Graduation geführt hat.

Zu guter Letzt kann ich ihm nur weiterhin viel Spaß beim Callen und uns, seinen Tänzern viel Spaß beim Tanzen wünschen.